Ein Annuitätendarlehen, beispielsweise eine Baufinanzierung, ist zunächst nichts anderes als ein herkömmlicher Kredit. Wenn Sie sich Geld leihen, müssen Sie für den Schuldenbetrag Zinsen zahlen.
Außerdem muss das geliehene Geld zurückgezahlt werden (Tilgung). Zins- und Tilgungszahlungen werden dabei üblicherweise in gleichbleibenden Raten erbracht. Das wird als Annuität bezeichnet.
Beispiel:
7% Zinsen auf die geschuldete Summe, 1% der geschuldeten Summe als Tilgung.
Für Zins und Tilgung werden gleichbleibende Raten in Höhe von 8% der geschuldeten Summe geleistet. Mit jeder Tilgungszahlung reduzieren sich die Schulden. Je geringer die Schulden werden, desto weniger Zinsen müssen gezahlt werden.
Damit die Finanzierung aber nicht 100 Jahre dauert (1% Tilgung pro Jahr bedeutet 100 Jahre Laufzeit), werden die "eingesparten" Zinsen zur zusätzlichen Schuldentilgung verwendet. Daraus ergibt sich folgende Berechnung:
100.000 € Kreditsumme, 7% Zinsen, 1% Tilgung
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Jährliche Rate (Zins + Tilgung) |
Zinsen |
Tilgung |
1. Jahr |
8.000 € |
7.000 € |
1.000 € |
2. Jahr |
8.000 € |
6.930 € |
1.070 € |
3. Jahr |
8.000 € |
6.855 € |
1.145 € |
Nach 1 Jahr besteht eine Restschuld von 99.000 €. 1.000 € wurden getilgt. Im 2. Jahr werden 7% Zinsen auf 99.000 € Schulden fällig. Gegenüber dem 1. Jahr müssen 70 € weniger für Zinsen aufgebracht werden.
Diese 70 € werden zur zusätzlichen Schuldentilgung eingesetzt. Dieser Ablauf setzt sich fort.
Der Effekt ist, dass der Kreditnehmer in diesem Beispiel im 31. Laufzeitjahr schuldenfrei ist. Je höher der Tilgungssatz vereinbart wird, umso kürzer ist die Laufzeit des Kredits.
Zinsänderung am Ende der Festschreibungszeit

Den Zinssatz kann man üblicherweise längstens für 10 oder 15 Jahre festschreiben (Einige Institute bieten längere Laufzeiten an).
Für die Restschuld nach dieser Laufzeit bietet die Bank einen neuen, aktuell am Zins-Niveau des Kapitalmarktes orientierten Zinssatz an.
Wie hoch oder niedrig der in 10 oder 15 Jahren sein wird, weiß niemand. Er kann höher oder niedriger als der bisherige Zinssatz sein. Ist er höher, verteuert sich die Finanzierung.
Versteckte Gebühren

Der von den Kreditinstituten angegebene effektive Zinssatz ist meist nicht der tatsächliche (ehrliche) Effektiv-Zinssatz. Nicht alle Kosten, die Banken dem Kreditkunden aufladen, müssen in dem von ihnen angegeben Zinssatz berücksichtigt sein.
Der Vergleich des Effektiv-Zinssatzes verschiedener Anbieter reicht nicht aus, um das tatsächlich preisgünstigste Angebot zu ermitteln.
Das tatsächlich preisgünstigste Angebot ergibt sich, wenn man die angegebenen Effektiv-Zinssätze und die in diesem Zinssatz nicht berücksichtigten Nebenkosten vergleicht.
Ohne Computerprogramm lässt sich das günstigste Angebot nur mit viel Kenntnis und Aufwand ermitteln. Deswegen sollten Sie die Möglichkeit nutzen, sich online über die verschiedenen Darlehen zu informieren.